11.10.2021

Sensific: Forschungswerkzeuge für In-Vitro

Fördererfolg für drei Ulmer Wissenschaftler und ihr Startup Sensific rund um ein optisches Mess- und Automatisierungs-System.

Das Gründerteam der Sensific GmbH: Dr. Daniel Geiger, Dr. Jonas Pfeil und Dr. Tobias Neckernuß. Alle sind Alumni der Universität Ulm. © Sensific

 

 

Sensific heißt ein aus der Universität Ulm ausgegründetes Unternehmen, das mit neuerlich eingeworbenen Bundes-Mitteln seine Gründungsphase erfolgreich beschließen will. Mit neuartiger Technologie will das Start-up Forschern und Entwicklern ein mächtiges optisches Werkzeug für in-vitro-Anwendungen an die Hand geben.

 

Zellen, Bakterien und Partikel in Echtzeit erkennen, charakterisieren und gleichzeitig sortieren – das ist das Verfahren, mit dem sich die Ende 2020 gegründete Sensific GmbH an Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen aus den Lebenswissenschaften, der Medizin, der Umwelttechnik, der Biotechnologie und der Prozesskontrolle richtet.

 

All-in-one
Das erste Produkt dieser neuartigen Technologie ist gewissermaßen eine Gesamtlösung, ein hochauflösender Bildsensor, der sich rasch an Objektträger und Mikroskope anschließen lässt, hochskalierbar ist und obendrein die Messdaten visualisiert und auswertet.


Damit lassen sich, so Geschäftsführer Dr. Daniel Geiger, auch vollständig neue Ansätze bei der Entwicklung von Krebstherapien umsetzen. Zusammen mit einer außeruniversitären Forschungseinrichtung entwickeln die Ulmer gerade einen Bio-Assay auf Basis einer tröpfchenbasierten Mikrofluidik. Damit soll die Reaktion von Immunzellen auf Krebszellen gemessen werden.

 

Hinter der Sensific stehen die drei Physiker Daniel Geiger, Tobias Neckernuß und Jonas Pfeil, die sich während ihrer Promotion an der Universität Ulm kennengelernt haben. Damals ist auch der Wunsch entstanden, ein eigenes Unternehmen zu gründen.

 

In der vergangenen Förderphase (EXIST I) haben die Gründer von April 2019 bis Juli 2021 bereits rund 700.000 Euro vom Bundeswirtschafsministerium erhalten. Damit konnte das Trio den ersten Prototypen ihres Systems entwickeln. Außerdem bot der Bund Workshops und Networking für die Unternehmensgründung an.

 

Technologische Grundlage steht
„Durch die Förderung haben wir in der kurzen Zeit das nötige Knowhow entwickelt und die technologische Basis geschaffen, um ein Unternehmen zu gründen und zu führen. Ohne EXIST und den breiten Rückhalt durch die Universität – insbesondere unseren Institutsleiter Prof. Othmar Marti – wäre die Gründung sehr viel schwerer gewesen“, erzählt Neckernuß, der Spezialist im Unternehmen für Verwaltung, Personal und Finanzen.

 

Nach dieser ersten Förderphase wurden die Gründer für die Anschlussförderung EXIST II des Wirtschaftsministeriums ausgewählt. Mit bis zu 180.000 Euro kann das Start-Up sein optisches Mess- und Automatisierungs-System am Markt etablieren und die Technologie weiterentwickeln.

 

Um sich für das Förderprogramm EXIST II zu qualifizieren, haben die Alumni Ende vergangenen Jahres eine eigene Firma, die Sensific GmbH, gegründet und Beteiligungskapital eingebracht. Nun erhalten die Jungunternehmer für ein weiteres Jahr bis zu 180.000 Euro staatliche Förderung.

 

Außerdem ist das Start-up durch ein Kooperations- und Lizenzierungsabkommen mit der Universität Ulm weiterhin eng verbunden und kann Ausstattung und Infrastruktur auf dem Campus nutzen.

 

Portfolio soll wachsen
„In den nächsten zwölf Monaten wollen wir unser Produktportfolio erweitern und den Kundenstamm ausbauen. Wir sind insgesamt mit der Geschäftsentwicklung sehr zufrieden, obwohl die Pandemie viele Dinge erschwert hat. So sind viele Messen abgesagt worden und auch persönliche Vorstellungen unseres Systems bei potenziellen Kunden waren nicht möglich“, so Dr. Daniel Geiger, der im Gründerteam für Marketing und Vertrieb zuständig ist.

 

Für die Zukunft planen die Gründer für Sensific eine nachhaltige Unternehmensstrategie und wollen organisch wachsen. Im nächsten Schritt sollen die ersten zusätzlichen Mitarbeitenden eingestellt werden und die junge Firma will mit ihrem Produkt internationale Märkte außerhalb der EU erschließen. Erste Verkäufsabschlüsse gelangen dem Start-Up bereits.
 

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Quelle (wp)

Universität Ulm (2021, 10. September): Fördererfolg für Ulmer Physiker: EXIST II für Mess-Systeme von Sensific [Pressemeldung].