01.02.2021

Covid-19-Erkrankung überstanden – und dann?

Klinik für Innere Medizin II des Universitätsklinikums Ulm startet Forschungsprojekt zu Covid-19-Spätfolgen an Lunge und Herz.

Prof. Dr. Wolfgang Rottbauer (li.), der Ärztliche Direktor der Klinik für Innere Medizin II, und Oberarzt PD. Dr. Dominik Buckert (re.), der Leiter der Studie. © Universitätsklinikum Ulm

 

 

 

Die Klinik für Innere Medizin II des Universitätsklinikums Ulm hat ein  Forschungsprogramm etabliert, das sich mit den Spätfolgen einer Covid-19 Erkrankung beschäftigt, um mehr darüber zu erfahren, welche Langzeitschäden diese an der Lunge und am Herzkreislaufsystems tatsächlich hervorrufen kann und wie häufig die Schäden vorkommen. Förderung erhält das Projekt u.a. von Bund und Land.

 


Langzeitfolgen an Herz und Lunge bei 50 Prozent der Erkrankten

Bei einer Covid-19-Erkrankung leiden die Betroffenen häufig unter Symptomen wie Husten, Fieber, Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns, Kurzatmigkeit oder gar schwere Atemnot. Bisher kaum erforscht ist jedoch, welche Beschwerden oder bleibenden Schäden nach überstandener Krankheit auftreten.  

 

Zu Beginn der Coronavirus-Pandemie wurde davon ausgegangen, dass es sich bei Covid-19 um eine alleinige Atemwegserkrankung handelt. Heute ist klar, dass neben der Lunge auch andere Organsysteme von der Erkrankung befallen und schwer geschädigt werden können. Nach bisherigen Erkenntnissen müssen 50 Prozent der Erkrankten mit Langzeitfolgen für Lunge und Herz rechnen.

 

„Viele fragen sich nach einer Covid-19 Erkrankung berechtigterweise, ob sie vorübergehende oder bleibende Schäden davontragen werden oder ob sie sich uneingeschränkt körperlich belasten dürfen. Diesen Menschen wollen wir ihre Unsicherheit nehmen.“, erklärt Professor Dr. Wolfgang Rottbauer, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin II.



Spezialambulanz für Covid-Spätfolgen an Lunge, Herz und Gefäßen

Im Zuge der Studie können sich betroffene Patient*innen in der eigens eingerichteten Post-Covid-19-Spezialambulanz untersuchen und beraten lassen.  

 

Zu den Untersuchungsverfahren gehören neben der etablierten Lungenfunktionsprüfung und Messung der Atemgase in Ruhe auch die Messung der Lungen- und Herzleistung unter körperlicher Belastung, die sogenannte Spiroergometrie. Mit Hilfe des Herzultraschalls sowie des Herz-MRTs sollen außerdem die Auswirkungen der Covid-19-Erkrankung auf die Pumpkraft des Herzens und die Herzleistung untersucht werden.


„Wir wollen Menschen, die eine Covid-19-Erkrankung überstanden haben, bestmöglich untersuchen und beraten. Im Zuge unserer Studie haben wir deshalb eine Spezialambulanz eingerichtet, in der wir den Betroffenen modernste nicht-invasive Untersuchungsverfahren von Lunge und Herz anbieten“, sagt Oberarzt PD Dr. Dominik Buckert, der die Studie leitet.

 

 

 

 

Quellen

Universitätsklinik. (2021, 01. Februar). Covid-19 überstanden - und dann? [Pressemeldung].